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Rettungskette 5G im Ostalbkreis
Das Projekt Rettungskette 5G nutzt 5G-Technologie, um die Notfallversorgung durch Augmented Reality, Cloud-Computing, Künstliche Intelligenz und Ultraschall-Robotik zu verbessern. Hauptnutzer*innen sind Rettungsdienste, Kliniken und Leitstellen, die von der verbesserten Kommunikation und Koordination profitieren. Ziel ist es, eine regionsübergreifende, effizientere Notfallversorgung zu schaffen, die die Überlebenschancen und Genesung der Patienten verbessert.
Das Projekt soll die technischen Möglichkeiten ausloten, um den Rettungsdienst noch besser zu machen. So schafft die Digitalisierung einen enorm wichtigen Mehrwert, weil im Notfall die Rettung durch ein intensiveres Zusammenspiel von Rettungsdienst und Notaufnahme im Klinikum noch schneller und gezielter erfolgen kann.
Landrat Dr. Joachim Bläse, Landratsamt Ostalbkreis
Über das Projekt
Das Projekt Rettungskette 5G soll zu einer Entlastung der Zentralen Notaufnahmen beitragen und die Ressourceneffizienz von Rettungsdienst und Kliniken durch die Reduzierung von Verlegungsfahrten weiter optimieren. In diesem Rahmen werden Technologien wie Smartphone-Apps, Augmented Reality, Künstliche Intelligenz und Robotik für die Notfallversorgung weiterentwickelt, erprobt und die Umsetzbarkeit in der praktischen Anwendung demonstriert. Dadurch können sich die einzelnen Akteure der Rettungskette – im Sinne der Patientenversorgung – optimal miteinander vernetzen
Quelle: Landratsamt Ostalbkreis
Umsetzung
Wir haben die einzelnen Technologien, die entlang der Rettungskette zum Einsatz kommen, sorgfältig nach bestimmten Kriterien ausgewählt und getestet. Die folgenden Produkte und Technologien erproben wir in der Regelversorgung:
Ersthelfer-*innen App: Ersthelfer*innen im Projektgebiet nutzen die App „Region der Lebensretter“ von FirstAED (Automatisierten Externen Defibrillator), um bei Herz-Kreislauf-Stillständen schnell alarmiert und lokalisiert zu werden. Das System entscheidet, welche Ersthelfer*innen zum Notfallort geschickt werden und beauftragt gegebenenfalls, einen nahegelegenen AED mitzunehmen.
Reanimationstool: Ersthelfer nutzen CorPatch®-Sensoren und die CorPatch® App, um bei Herz-Lungen-Wiederbelebungen unterstützt zu werden. Der Sensor wird auf den Brustkorb des Patienten geklebt, und die App leitet die Herzdruckmassage an und evaluiert sie anschließend.
Autonome Rettungsdrohne: Eine autonome Rettungsdrohne wird eingesetzt, wenn kein AED in der Nähe verfügbar ist oder die Drohne schneller eintreffen kann. Die Leitstelle übermittelt per 5G die genaue Position, und die Drohne liefert in Echtzeit hochauflösendes Videomaterial zur Lagebeurteilung.
AED-Rettungsdrohne / Quelle: Landratsamt Ostalbkreis
Ultraschall-Robotik im Rettungswagen: Ein kraftreflektierendes Ultraschall-Telerobotersystem wird im Rettungswagen installiert. Ein Roboter führt die Ultraschallsonde über den Patienten, während die Ärztin oder der Arzt die ausgeübte Kraft und Bewegungen per 5G-Verbindung über ein haptisches Interface und audio-visuelle Kommunikation zurückgespiegelt bekommt.
Kraftreflektierendes Ultraschall-Telerobotersystem / Quelle: Landratsamt Ostalbkreis
Integrierter Versorgungsnachweis: Die Notaufnahme wird durch eine Software gesteuert, die als digitaler Knotenpunkt zwischen Rettungsdienst, Leitstelle und Krankenhausinformationssystem fungiert. Sie ermöglicht Echtzeitinformationen über Ressourcen und Kapazitäten sowie umfassende Patientendaten, inklusive Ankunftszeiten und Behandlungshistorie, für eine optimierte Versorgung.
Telemedizinische Voranmeldung und Notfallassistenz: Über den Versorgungsnachweis werden der Klinik Vitaldaten, EKGs und Einsatzbilder zur Vorbereitung auf den Patienten bereitgestellt. Ein Telekonsil ermöglicht dem Rettungsfachpersonal mittels Augmented Reality die Kommunikation mit einer Ärztin oder einem Arzt. Notfallsanitäter*innen können Vorbefunde einsehen und unter ärztlicher Anleitung Ultraschalluntersuchungen durchführen.
Ein Arzt führt ein Telekonsil aus seinem hybriden Arbeitsplatz in der Klinik durch. Dabei wird dem Notfallsanitäter ein Arztbrief digital durch eine AR-Brille angezeigt / Quelle: Landratsamt Ostalbkreis
Notfallsanitäter im Rettungswagen während eines Telekonsils mit einem Telearzt über eine AR-Brille und eine verbaute Deckenkamera mit Lautsprecher / Quelle: Landratsamt Ostalbkreis
Potenziale
Das Projekt Rettungskette 5G erprobt und identifiziert Maßnahmen zur Verbesserung der Patient*innenversorgung im Ostalbkreis durch vernetzte Notfallversorgung und vereint Insellösungen zu einem ganzheitlichen Konzept. Beispiele wie das „Telenotarzt-Pilotprojekt“ und die Alarmierung von Ersthelfer*innen über Smartphones zeigen die Anpassbarkeit und Übertragbarkeit auf andere Regionen.
Macherinnen und Macher
Das Vorhaben wird vom Landratsamt Ostalbkreis als Konsortialführung geleitet, mit dem Zentrum für Telemedizin (ZTM) als Innovationsmanager. Partner sind unter anderem die Hochschule Aalen, das DRK, FirstAED, SYSTEM STOBEL, medDV, Inpixon und Telefónica für die 5G-Infrastruktur. Daneben engagieren sich assoziierte und politische Partner, wie das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration.
Finanzierung
Das Projekt wird durch die 5G-Umsetzungsförderung im Rahmen des 5G-Innovationsprogramms des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) für 36 Monate gefördert (Förderkennzeichen: 45FGU106_C).
Rettungskette 5G
www.rettungskette5g.de
Landkreisnachrichten: Früher Therapiebeginn trotz weiter Transportwege
www.landkreisnachrichten.de/themen/digitalisierung/frueher-therapiebeginn-trotz-weiter-transportwege
Landtag BW: Drohne bringt Defibrillator zum Patienten
www.landtag-bw.de/home/aktuelles/dpa-nachrichten.html
Landratsamt Ostalbkreis (Konsortialführung und Koordination)
E-Mail: kontakt@rettungskette5g.de
Clara Lieb
E-Mail: Clara.Lieb@ostalbkreis.de